Plastikgarten

Irgendwie hege ich in meinem Unterbewusstsein ein Bild von unberührter Natur natürlichen Produkten und Materialien, wenn ich an einen Garten denke. Ein Idyll von einem Bauerngarten mit ein paar Holzkisten, metallenen Gartengeräten, einer Schwengelpumpe, natürlichem Dünger und bunten Blüten baut sich vor meinem geistigen Auge auf.

Nur, die bunte Pflanzenwelt kommt heute nicht mehr so leicht, aus der immer städtischeren Umgebung, wie das in meiner Phantasie früher vermutlich einmal war, daher bieten sich mittlerweile jede Menge Gartenmärkte an, um einem mit Blüh- und Zierkraut aus aller Welt zu versorgen.
Ganze Heerscharen an Klein-, Mittel-, Balkon- und Hobbygärtnern stürmen jetzt im Frühling die Geschäfte um sich mit Pflänzchen, Samen, Dünger, Erde und Werkzeug für die neue Saison zu wappnen.

Erdbeerpflänzchen in Plastik
Schön viel Plastik um die Erdbeeren

In riesigen Regalen und Wägen reiht sich Blümchen an Kraut, alles ordentlich, Pflänzchen für Pflänzchen, im eigenen Plastiktöpfchen herangezüchtet und angeboten. Damit der Kunde auch sicher bei jeder einzelnen Pflanze zuhause noch weiß wie sie heißt, kommt natürlich noch ein bedruckter Plastikspieß in jedes Töpfchen.

Haben Sie schon mal versucht, 12 kleine Plastiktöpfe gleichzeitig zu nehmen, oder sie bequem zu transportieren? Sowas soll natürlich, sowohl für den Kunden und auch für das Geschäft, schnell und effektiv gehen, also braucht man noch eine Plastikpallette, in die die Plastiktöpfchen gestellt werden.

leere Plastikblumentöpfe
Ergebnis von 2 Stunden Gartenarbeit

So beglückt verlässt dann der Kunde, der kaum eine Wahl hat, außer nichts zu kaufen, den Gartenmarkt mit viel Plastik und ein paar Pflänzchen und freut sich nach erfolgreicher Gartenarbeit, dass nicht alles in der Erde verschwunden ist, sondern ihm noch eine Menge bleibt.

Ich frage mich wie wäre es mit kompostierbaren (Torf?)-Töpfchen, mit einer Rückgabe für nochmalige Verwendung oder einer anderen nachhaltigeren Methode?