Modische Freiheiten

Ob man innerhalb kurzer Zeit das Gefühl bzw. die Erinnerung verliert, was zuhause üblich ist oder auch nicht, diese Frage stelle ich mir jetzt hier in Neuseeland. Vielleicht bin ich auch beeinflusst durch die Länder die ich in den letzten 10 Wochen zuvor besucht habe.

Worauf ich hinaus will, sind die Menschen hier, ihr Erscheinungsbild und ihre Kleidung im Besonderen, die mir aufgefallen ist und die ich als, für meine Augen erfreulich ungewöhnlich empfinde.

Frau in Wellington

Richtig aufgefallen ist mir erstmals in Wellington, dass man sich hier weniger uniform, sondern kreativer und mutiger kleidet, als in Deutschland. Unabhängig von Alter und Geschlecht sieht man reihenweise Outfits, die zuhause, je nach dem, irgendetwas von Begeisterung, Erstaunen oder Kopfschütteln auslösen würden.

Es ist keine Mode, keine Normierung oder Anpassung an einen oder mehrere Trends, sondern offensichtlich mehr Kreativität, Toleranz und Freiheit die hier gelebt wird.

Sank bei uns über die letzten zwei Jahrzehnte merklich die Vielfalt der Kleidung und auch die Akzeptanz gegenüber Abweichlern habe ich hier nicht das Gefühl. Auch wenn der Stil von damals mir hier noch nicht begegnet ist, sehe ich mich doch an die 70er-80er erinnert, als noch Lebensfreude, Übermut oder auch Lebenseinstellung durch die Kleidung ausgedrückt werden konnte und durfte ohne sich sozial gleich in die eine oder andere Ecke zu stellen oder gestellt zu werden.

Ganz nebenbei, hier gibt es sogar noch kurze Hosen für Männer, nicht nur die knielangen oder noch längern Shorts – die eigentlich nur wenig kürzer als Hochwasserhosen sind 😉