Goodbye Mauritius
Mein erster Beitrag über Mauritius was geprägt von einer gewissen Erwartungshaltung eines übermüdeten Reisenden, am Steuer eines Autos, der sich durch den wieder etwas ungewohnten Linksverkehr quält.
Man sieht, was man erwartet und schreibt es dann nieder.
Was ich erwartet hatte, was ein Entwicklungsland, bestenfalls ein Schwellenland, aber kein Land, das in den meisten Belangen auch in Europa seinen Platz finden würde.
Vieles deutet darauf hin, dass Mauritius eine rasend schnelle Entwicklung durchgemacht hat und noch macht.
Beeindruckt hat mich hier die Mischung von Kulturen, Religionen und Ethnien, die gut miteinander zu harmonieren scheinen, die Fremden gegenüber sehr freundlich sind, aber keines Falls aufdringlich oder nervend.
Selbst die vereinzelten Händler am Strand zeigen ihre Ware, quatschen einen aber nicht weiter zu, wenn man leise den Kopf schüttelt.
Ein Paar einzelne Punkte habe ich nochmal zusammengefasst, für diejenigen, die vielleicht selbst über eine Reise in den Indischen Ozean nachdenken.
Essen Trinken Shoppen
Das Einkaufen und Essen gehen auf Mauritius ist unspektakulär, will aber zeitlich gut geplant sein. Immer wieder waren wir überrascht, dass ungefähr mit Sonnenuntergang, gegen 18:00 Uhr die meisten Imbissbuden, Eisläden und anderen Verkaufsstände schließen, genau so wie auch kleine Läden.
Immer wenn wir nach einem Tag mit Ausflug oder Strand noch Lust gehabt hätten, etwas Bummeln zu gehen, schloss gerade alles. Einzig die Restaurants und wenigen großen Supermärkte haben länger geöffnet. Letztere bieten ein Warenangebot, das deutschen Supermärkten in nichts nachsteht, man bekommt alles und das in etwa zu den von Deutschland gewohnten Preisen – vielleicht ein klein wenig billiger.
Preislich aus dem Rahmen fallen eigentlich nur lokale Südfrüchte, wie Ananas usw. die deutlich billiger, dafür aber auch deutlich schmackhafter sind.
In Restaurants und an Straßenständen ist eine breite Auswahl von Gerichten von Burger und Pizza über Indisch, Kreolisch bis hin zu Thai erhältlich, auch hier bewegen sie die Preise im deutschen Rahmen.
Impressionen aus dem Botanischen Garten
Verkehr
Autofahren auf der Insel ist gefühlt eine sehr zähe Sache. Von einem Ende der Insel zum anderen benötigt man mit dem PKW mindestens 2 Stunden, obwohl sogar gut ausgebaute Autobahnen vorhanden sind. Das liegt vor allem daran, das ziemlich dichter Verkehr, auf viel zu schmale Straßen trifft, die man mit Fußgängern und allen möglichen anderen Verkehrsteilnehmern teilen muss.
Im Übrigen wird eher langsam vorsichtig und zurückhaltend gefahren, trotzdem fühlt man sich aus der Perspektive des Fußgängers ständig bedroht – vermutlich nicht zu Unrecht.
Panorama im Black River Georges Nationalpark
Reisezeit und Reiseziel
Bucht man eine Unterkunft auf Mauritius, stellt sich die Frage wo die persönlichen Prioritäten liegen.
Die schöneren Badestrände finden sich in der nördlichen Hälfte der Insel, andere touristische Ziele, wie Nationalparks, Schnorchelreviere, Wasserfälle, Zipline, die siebenfarbige Erde usw. liegen eher im Süden. Will man viele Stunden auf den Straßen vermeiden sollte man das berücksichtigen.
Die andere Frage ist die Reisezeit.
Wir waren Ende August bis Anfang September auf Mauritius, und können aus unserer Sicht diese Zeit nur empfehlen. Das Wetter war angenehm, zwischen 24°C und 32°C und die Regentage hielten sich in Grenzen. Dafür waren die Strände angenehm ruhig, aber nicht alle touristischen Angebote vorganden.
Hauptsaison ist der europäische Winter, in dem es angeblich sehr eng werden kann an den Stränden, und die Temperaturen wie auch die Niederschläge höher sind.
Ich kann mir aus heutiger Sicht gut vorstellen wieder nach Mauritius zu reisen, befürchte aber, dass in absehbarer Zeit der Massentourismus auch diese Kleinod überschwemmen wird.