Verkehr in Vietnam
Mangels besserer Alternativen haben wir fast alle Wege mit dem Taxi zurückgelegt, eine Unterhaltung war dabei nur mit einem einzigen Fahrer möglich. Bei allen anderen hat uns Google Maps ausgeholfen um unser Ziel klar zu machen. Taxis in Vietnam kosten zwischen 1000 und 1600 VND je km, abhängig vom Anfangsort der Fahrt. Manchmal drängen sich bei der Suche nach einem Taxi private Fahrer auf, die keinen Taxameter haben und damit meist teurer sind, wenn man nicht gut verhandelt, weil man meist den realistischen Preis nicht kennt. Mit einem Privatfahrer hatten wir am Ende eine Preisdiskussion, was an seiner, um den Faktor 10 falschen Angabe, gepaart mit unserem anfänglich noch nicht vorhanden Verhältnis zu Summen und Wert des Geldes lag. Nach unangenehmer aber erfolgreicher Klärung des Sachverhalts fuhr er mit einem unserer Handys weg, das wir zum Zeigen des Preises während der Verhandlung genutzt hatten. Er war so ehrlich, dass er wieder kam, als er durch meinen Anruf auf dem Handy bemerkt hatte, dass es noch in seinem Auto ist.
Natürlich wollte er für die Extrarunde wieder Geld…
Anfangs hatte ich gewisse Probleme mit dem Verkehr als Fußgänger zurechtzukommen. Es waren einfach zu viele bewegte Objekte gleichzeitig vorhanden, die sich auch nicht an feste Routen gebunden fühlen. Selbst eine rote Ampel bedeutet nicht, dass der Verkehrsfluss abreißt. Man fährt IMMER auch wenn etwas kommt, überholt Linksabbieger links und Rechtsabbieger rechts und muss man über eine sehr belebte Kreuzung mit mehrspurigen Straßen schräg drüber, dann macht man das. Dann muss man eben mehr hupen. Auf den Autobahnen und großen Landstraßen, die in sehr guten Zustand sind, fährt man in der linken Spur der rechten Straßenseite und überholt rechts, meistens zumindest. In besonderen Fällen des eigenen Bedarfs kann man natürlich auch mal die Gegenfahrbahn nutzen. Mietfahrzeuge sind nicht oder nur schwer verfügbar, daher nahmen wir immer Taxis. Auch wenn ich schon in allen Ecken der Welt selbst gefahren bin, wäre Vietnam schon eine neue Herausforderung.
Die Taxis fahren meist sehr langsam, selbst auf hervorragenden Autobahnabschitten mit Limit 120 kmh schüttelte unser Fahrer nur verständnislos den Kopf wegen dieses Höllentempos. 80 kmh schneller wird nicht gefahren. Dabei und angesichts der langen Straßendörfer wundert es auch nicht, dass wir nie über einen Schnitt von 40 kamen. Zu deutsch, wir saßen für jeden unserer Ortswechsel 4-5 Stunden im Auto und ein Ausflug zu einer Sehenswürdigkeit in 30km Entfernung frisst in jeder Richtung fast eine Stunde.