Wieder ein Erdbeben
Gerade schaue ich mal wieder interessehalber auf die Erdbebenaufzeichnungsseite Neuseelands und stelle fest, dass es hier, in Whanganui, wo ich heute angekommen bin, vor 20 Minuten ein Erbeben der Stärke 3,6 auf der Momentenmagnitudenskala gegeben hat. Das ist jetzt das 3. Mal, dass sich ein Erdbeben ähnlicher Stärke am Ort unseres Aufenthalts ereignet. Gefühlt haben wir keines, vermutlich weil ein Wohnmobil mit vier Menschen sowieso permanent wackelt.
Die Erdbebengefahr ist im Übrigen hier omnipräsent, sogar Warnungen hängen an unsicheren Gebäuden, und wenn ich mir die Bautechnik neuerer Gebäude ansehe, habe ich das Gefühl, man könnte diese Konstruktionen auch wie einen Würfel rollen, ohne, dass sie kollabieren.
Und plötzlich kommt mir Italien in den Sinn: Immer wieder von zerstörerischen Beben heimgesucht, reihenweise Opfer und trotzdem instabile Gebäude – sogar Neubauten.
Italien ist eine der führenden Industrienationen und trotzdem unfähig oder unwillig, sich den gegebenen Herausforderungen der Natur angemessen zu stellen.
Ganz ehrlich erlebe ich lieber ein Erbeben der Stärke 7 in Neuseeland oder Japan, als eins der Stärke 5 in Italien, selbst wenn die freigesetzte Energie um den Faktor 1000 verschieden ist.
Mein nächster Italienaufenthalt ist vermutlich mit einem leichtem Unwohlsein begleitet, wenn ich ein Gebäude betrete.