tạm biệt Việt Nam
Mittlerweile sind wir auf dem Heimweg von Vietnam, und auch wenn der Titel etwas Anderes vorgaukelt, keiner von uns hat ein Wort der Landessprache gelernt. Ja, die Sprache, das war ein Punkt, der das Reisen hier gelegentlich etwas schwierig gemacht hat.
Hatten wir bislang auf unseren weltweiten Reisezielen fast immer eine gemeinsame Sprache, die ausreichend viele Einheimische gesprochen haben, zur Verfügung, herrschte hier Sprachlosigkeit.
Weder Englisch, noch Deutsch, kein Spanisch, Französisch oder Italienisch konnte hier helfen. Letzte Rettung war dann das Handy mit Google Translate. Selbst das Bodenpersonal unserer Fluggesellschaft beim Inlandsflug zurück nach Saigon, sprach so schlecht Englisch, dass wir nicht verstanden haben, dass sie uns auf einen früheren Flug umgebucht haben. Das führte letztendlich dazu, dass meine Jungs mit Fastfoodtüte in der Hand durch den Securitycheck und ins Flugzeug gespurtet sind, oder in meinem Falle, die Hose in der einen Hand, Laptop und Gürtel in der anderen.
Nicht wirklich schwierig, aber anstrengend und mittlerweile ungewohnt ist der Umgang mit den Finanzen.
Vietnam zahlt bar.
Fast alles. Mit Kreditkarte kommt man nicht weit, bestenfalls internationale Hotels und einige Geldautomaten akzeptieren deutsche Karten. Folglich stand ich fast täglich am ATM um den maximalen Tagesbetrag von 3.000.000 Dong zu ziehen musste aber davor lernen, welche Banken auszahlen, welche nicht. Am zuverlässigsten hat bei mir die Vietcom Bank funktioniert.
Auch wenn das Preisniveau, verglichen zu Deutschland, niedrig ist, sind die 120€, der Gegenwert von 3 Mio VND, mit einer vierköpfigen Familie schnell für Essen, lange Taxifahrten und Eintritte aufgebraucht. Je nach Art und Niveau des Restaurants schlugen Essen und Getränke für vier Leute mit 0,5 bis 1,5 Mio Đồng zu Buche. Eine Ausnahme bilden die Essenstände auf den Märkten, an denen man sehr gut isst, aber mit 50.000₫ pro Person auskommt. Besonders schwierig ist natürlich die Frage wieviel Geld man an den letzten Tagen abhebt – zu wenig ist ungünstig weil man nicht mehr zahlen kann, zu viel unsinnig, weil die Währung außerhalb von VN eigentlich wertlos ist.
Um die zu zahlenden Beiträge wird allenthalben gefeilscht, am Markt, im Taxi, bei Ausflügen und für Dienstleistungen – so richtig kommunistisch. Aber gut, vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, mit kommunistisch und so?
Jedenfalls finde ich es schon skurril wenn ich vor Saigons Rathaus stehe, auf dem im riesen Format die rote Flagge mit dem gelben Stern weht und mich dann umdrehe:
Da ist ein Autohändler.
Genauer gesagt die Werksvertretung davon.
Nein, nicht Trabant, Moskwitsch, etwas Chinesisches oder Tata – nein…
Rolls Royce hat sich unter dem kommunistischen Banner eingefunden.
Geschichte der Kriege
In Vietnam trifft man immer wieder auf die kriegerische Geschichte, die das Land betroffen hat und deren Spuren und Auswirkungen bis heute zum Teil immer noch bestehen. Fiel Vietnam im zweiten Weltkrieg von der Kolonialmacht Frankreich an Japan, versuchten die Franzosen nach dem Weltkrieg bis 1954 die Kontrolle durch den Indochinakrieg wieder zu erlangen. Gleich anschließend kam der Vietnamkrieg bis 1975, in Vietnam amerikanischer Krieg genannt. Faktisch gab es in Vietnam von 1939 bis 1975 Krieg. Besonders dramatisch h sind die Nachwirkungen des Krieges mit den USA, die mit ihrem Entlaubungsmittel Agent Orange, das auch Dioxin enthielt, große Teile des Landes vergiftet haben. Die Spätfolgen durch Fehlbildungen von Föten sind immer noch zu sehen, und tiefere Erdschichten sind, nach wie vor, kontaminiert. Die Tunnelanlagen, die der Vietkong als Versteck vor den Amerikanern gegraben hat, sind mittlerweile Touristenattraktionen. Bei einer touristisch erschlossenen Anlage dürfen die Besucher durch die Tunnel kriechen und, wenn sie wollen, sogar mit einer echten AK47 sprich Kalaschnikow schießen. Ein interessanter Umgang mit dem Thema Krieg.
In der Summe war es ein schöner, entspannter Urlaub, in einem interessanten Land, für das die zwei Wochen, die wir zur Verfügung hatten, eindeutig zu wenig waren. Gerne hätten wie viel mehr vom Land gesehen, auch die ländlicheren und weniger touristischen Gebiete, die natürlich noch schwerer zu erreichen sind.
Unseren Kindern geschuldet haben wir uns nur in Küstenregionen und nur an drei Hotelstandorten aufgehalten, was mit der Intention viele Eindrücke vom Land und den Leuten zu erhalten nicht vereinbar ist. Da in Vietnam derzeit Mietroller verfügbar sind, aber weder Mietautos, noch ein brauchbares öffentliches Verkehrsnetz, denke ich, zumindest für uns, wäre die ideale Reiseform, sich für 4-6 Wochen einen Roller zu mieten und mit entsprechend kleinem Gepäck von Pension zu Pension zu fahren. Mit jüngeren Kindern, die noch nicht selbst fahren können und dürfen ist mir das allerdings zu gefährlich und unbequem, auch wenn es landesüblich ist, einen Roller mit 4 Personen zu besetzen.
Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen wieder nach Vietnam zu reisen.
Gesammelte Impressionen:
Region Saigon / Ho-Chi-Minh-Stadt
Region Phan Thiet
Region Nah Trang