Neuseeland und die Natur
Als ich noch nicht in Neuseeland gewesen war, verband ich Neuseeland mit jeder Menge unberührter Natur, ausgedehnten Urwäldern, Bergen und Gletschern.
Dass dazwischen Schafe gezüchtet und Kiwis angebaut werden war mir schon klar, nicht jedoch war ich mir über das Ausmaß im klaren, in welchem der Mensch das Land bereits umgestaltet hat.
Drei Viertel des, ursprünglich ganz Neuseeland bedeckenden, Ur- bzw. Regenwalds wurden abgeholzt. Zum Teil, um
Weideflächen zu schaffen, zum anderen Teil, um Holz zu gewinnen.,
Die Forstwirtschaft prägt auch jetzt noch in weiten Teilen, primär auf der Nordinsel, das Landschaftsbild:
Große Gebiete von Monokulturen, die nach Erntereife in einem Kahlschlag abgeholzt werden und anschließend der Erosion und Erdrutschen ideale Angriffsflächen bieten, säumen die Straßen.
Wandert man durch eins der Fleckchen mit originalem Regenwald blutet einem das Herz,
wenn man sich vorstellt, wie vor der Besetzung durch das Empire das Land der Maori wohl ausgesehen haben mag.
Dass man jetzt in ein paar Nationalparks versucht, den Originalzustand wieder herzustellen, in dem man die fremden Arten von Flora und Fauna versucht auszurotten,
wirkt eher wie Kosmetik, auch wenn es natürlich sinnvoll ist.
Mindestens ebenso wichtig wäre eine schnelle, naturnahe, Wiederaufforstung der gigantischen Kahlschlagsflächen.