Good-bye India
Der Aufenthalt in Indien neigt sich dem Ende zu und wir reisen morgen weiter nach Tokyo.
Es war schön in Indien, Wehmut beschleicht uns aber nach vierzehn ausgiebigen Tagen mit Strand und Meer nicht wirklich. 2 Wochen pure Entspannung, obwohl wir – ohne Kinder – mit Sicherheit viel mehr unternommen hätten. Von Agonda aus ist jedoch fast jede Attraktion rund 1,5 Fahrstunden entfernt. Mit Kindern schwer machbar.
Gezielt haben wir nach der Möglichkeit auf Elefanten zu reiten gesucht, aber keinen Touranbieter gefunden. Eine längere Recherche hat zumindest den Ort ergeben, wo das möglich wäre und wir haben uns von einem Taxi dorthin fahren lassen. Während der Fahrt haben wir erfahren, dass diese Möglichkeit überhaupt nicht mehr besteht. Schade! Die ohnehin auf dem Weg liegende Gewürzplantage haben wir natürlich trotzdem besucht. Absolut lohnend! Selbst die Kinder, die anfangs gar nicht begeistert waren, fanden die Tour sehr spannend und überhaupt nicht langweilig.
Wenn schon nicht auf Elefanten reiten, haben wir auf der Gewürzplantage zumindest die Möglichkeit, diese anmutigen Tiere zu erleben, indem wir sie streicheln können. Die Jungs sind zwar ein wenig enttäuscht, aber trotzdem glücklich, den Dickhäutern so nahe gekommen zu sein.
Unsere Unterkunft war einfach, aber zufriedenstellend. Die nicht vorhandene Klimaanlage haben wir auch nicht vermisst, da die Nachttemperaturen immer bei angenehmen 23-24°C lagen. Tags stieg das Thermometer über 30°C, allerdings mit niedriger Luftfeuchtigkeit, so dass man trotzdem nicht viel schwitzen musste. Etwas ärgerlich, zumindest für uns, die sich alle Infos aus dem Web beschaffen, war die sehr unzuverlässige Internetverbindung. Diese funktionierte nur teilweise, und wenn, extrem langsam. Die landestypischen, täglichen Stromausfälle störten hingegen wenig.
Gegen Ende der Indienetappe kommen mir die Menschen, zumindest mit denen man längere Zeit direkt zu tun hat, doch viel freundlicher und zugänglicher vor, als anfangs. Besonders zu Kindern sind sie extrem nett. Hier könnte man sich in der Heimat ein Beispiel nehmen.
Was mir, als ich ein altes Werbeplakat sehe, auffällt ist, dass ich fast keinen Inder mehr mit einem Wickelrock oder der typisch gewickelten Hose sehe – bei meinem Letzten Aufenthalt vor 20 Jahren, trugen nur weniger Inder eine Hose. Bei den Frauen stelle ich hingegen keine Veränderung der Kleidungsgewohnheiten fest. Vielleicht liegt’s ja auch nicht an der Zeit, sondern an der Region?
Insgesamt ist/war der Urlaub in Indien sehr relaxt, das Wetter zuverlässig und perfekt für einen Strandurlaub. Die wenigen Ausflüge (Gewürzplantage, Delfinwatching, Dschungelbootstour und Markt in Chaudi) waren absolut lohnenswert und erlebnisreich. Gerade der Marktbesuch in Chaudi war überraschend angenehm, sogar mit oder auch wegen unserer kleinen Kinder: Sie durften alles ansehen, beriechen und anfassen.
Was ich mit Sicherheit vermissen werde ist das indische Essen. Das zu toppen muss sich Japan warm anziehen. Selten habe ich über 2 Wochen hinweg so vegetarisch gelebt. Allerdings ohne jegliche Entbehrungen! Die intensiven Gewürze und abwechslungsreichen Saucen sowie frisch gebackenes Naan-Brot aus dem Tandoori-Ofen waren sensationell!