Kamerakauf in Japan

Die meisten hochwertigen Kameras stammen aus Japan. Aufgund dieser Tatsache, unserer Reiseroute über Tokio und dem Fakt, dass ich mindestens eine neue Kamera vor dem Urlaub wollte, und es irgendwie nicht rechtzeitg hinbekommen habe sie zu kaufen, keimte in mir der Gedanke, sie vielleicht günstig in Tokio beschaffen zu können.
Ein Händler, der die gewünschten Modelle anbietet, eine Canon eos 5d Mark IV bzw. eine Nikkon 1 AW1, ist schnell in der Nähe der Shibuia Crossing gefunden und die Preise erscheinen auf den ersten Blick genial…
Vier Zahlen sind unter dem gewünschten Modell zu sehen, in Yen. Was daneben steht, verschliest sich dem, nicht der Sprache mächtigem Menschen. Ich mache vorsichtshalber mit dem Handy ein Foto und beginne mit der Umrechnung und den Preisvergleich mit Deutschland, im Hotel.
Das Ergebnis ist, dass jeder denkbare Konfiguration etwa 20-30% billiger ist, als in Deutschland.
Mit dem festen Vorsatz, zumindest die Nikkon zu kaufen (die Canon gibt das Budget gerade nicht her) fahre ich zwei Tage später wieder hin, suche mir einen Verkäfer und frage nach der Bedeutung der Zahlen, meine Umrechnungs- und Preisvergleichsliste in der Hand.
Erste Ernüchterung stellt sich ein: Der günstigste Preis bezieht sich auf das Gehäuse, ohne Optik, das so bei uns nicht angeboten wird. Aber egal, es ist immer noch recht billig.
Ich denke nochmals nach und verbringe die Zeit damit, mit der Kamera zu spielen, bzw. den Verkäufer über das Ladegerät zu befragen.
Das Ergebnis enttäuscht mich noch mehr: Geliefert wird die Kamera mit einem Ladegerät das ausschließlich für 110 Volt geeignet ist und das Kamerabetriebssystem spricht hier, nicht wie bei uns, eine Reihe von Sprachen , sondern nur japanisch und englisch. Eigentlich kein Problem, aber will man die Kamra irgendwann verkaufen…?
Bleibt noch die Frage bzgl. Zoll und Einfuhrumsatzsteuer in Deutschland, die bei korrekter Angabe anfallen könnten. Natürlich ist die Kamera bis dahin gebraucht, aber…
Ah ja, das Thema Garantie steht auch noch aus.
Am Ende verlasse ich etwas frustriert den Laden ohne Kamera, auch wenn ich mir doch mindestens 200€ hätte sparen können, aber die anderen Gesichtspunkte wiegen schwerer – und das, obwohl ich sie wiklich gerne als Ersatz für die alte Kamera gehabt hätte, in Anbetracht des genialen Schnorchelreviers auf Rarotonga.